Wolfgang Joop inszeniert sich, ähnlich wie Karl Lagerfeld, gerne als egozentrische Persönlichkeit – die er auch tatsächlich ist. Neben Jil Sander und Karl Lagerfeld ist Wolfgang Joop der dritte im Bunde der großen deutschen Designer, die in den 1980er Jahren internationalen Ruhm erlangten. Und sogar im nunmehr fortgeschrittenen Alter (Joop ist mittlerweile über 70) gelingt ihm abermals eine neue Karriere, die vielleicht niemand erwartet hätte: Dank seines Juroren-Jobs in Heidi Klums Fernsehsendung „Germany’s Next Topmodel“ avancierte er innerhalb kürzester Zeit zum Medienstar und Liebling eines überwiegend jungen TV-Publikums. Dabei schafft es der Designer, die erlesenen Techniken der Couture in die lebensnahe Welt der prêt-a-porter-Mode zu übertragen.
2004 debütierte Wolfgang Joop mit der ersten Kollektion unter neuem Namen in Berlin und New York. Jedes einzelne Stück entspreche seinem ganz persönlichen Geschmack. Zwischen maskulin und feminin
Gute 150 Millionen D-Mark gingen damals über den Ladentisch. Was die Kollektionen so besonders macht, erklärt der Designer am besten selbst: Laut Joop bezeichnet Wunderkind seine höchsteigene Vision davon, was eine zeitgemäße, unabhängige und „sophisticated“ Frau anziehen will.
Der Signature-Style von Wunderkind ist ein Wechselspiel zwischen strukturierten, perfekt zugeschnittenen, oft maskulinen Teilen sowie weichen, fließenden und femininen Elementen. Rund um die Jahrtausendwende verkaufte Modedesigner Wolfgang Joop den Markennamen mit dem großen Ausrufezeichen („Joop! ‚“) an die Hamburger Wünsche AG. Sämtliche Wunderkind-Kreationen werden nach den Ansprüchen höchster Schneiderkunst gefertigt. Wolfgang Joop – Wunderkind, Modedesigner, Unternehmer, Autor und Kunstsammler – hat sich auch diese Anerkennung redlich verdient Und damit liegt er offenbar goldrichtig. Wunderkind – Potsdam: Wolfgang Joop als Publikumsliebing